warum ich dir auf die Knie schaue

Ich will in keiner romantisierten Welt leben. Ich will nicht aufwachen, weil mir die Sonne in’s Gesicht scheint. Das ist alles schonmal dagewesen, alles bis zum Teesatz ausgebeutete Momente. Ich möchte ein eigenes Leben. Ein eigenes Leben mit eigenen Bildern. Bilder, die nicht so aussehen, als würden sie Werbung für alkoholfreies Bier machen.
Mir fehlt das echte. Es sind alles nur noch Simulationen. Aromen. Konzipierte Dinge, die uns an ein Gefühl, einen Geschmack, eine Idee erinnern sollen.  
Selbst diese Zeilen hier schreibe ich auf einem Bildschirm, der wie ein Notizbuch aussieht, aber keins ist. Ich brauche persönliche Erfahrungen. Ich will dir nicht tief in die Augen schauen, weil das vor mir schon 500 Autoren, 1000 Sänger und mindestens doppelt soviele Schauspieler getan haben.
Wenn man bloß noch Augenblicke nachspielt, nimmt das den Emotionen ihre Ehrlichkeit, weil sie zu bloßen Kopien werden. Darum möchte ich etwas echtes entstehen lassen. Eine Szene, in der nicht jeden Moment Adam Sandler aus dem Busch hüpfen könnte.
Deshalb schaue ich dir auf die Knie. Auf den lustigen Knubbel, den du auf der Nase hast und auf die kleine Verfärbung deiner Haut auf deinem Rücken. Auf alles, dass dich von den anderen unterscheidet. Danach suchen wir gemeinsam um die Wette nach Sätzen, die noch niemand jemals gesagt hat.

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